Eine kleine Zusammenstellung aus Beschlüssen und Zeitungsartikeln aus den Jahren 1954-55 aus dem städtischen Archiv- demnächst auch illustriert mit den Orginaldokumenten.
8.11.1954 Gartenamt Erläuterungen zu einem Plan
Betreff: „Grünflächenplanung im Osten der Stadt“
[…] Durch eine günstige Wegeführung von der Grünanlage auf der Napoleonhöhe über den Autobahnschutzstreifen zu den geplanten Volkspark in Pürkelgut würde ein geschlossener Grüngürtel entstehen. Dieser Park soll der Bevölkerung des Ostenviertels als Erholungsstätte dienen und folgendes enthalten:
- ein Schwimmbecken, Kabinen und große Liegewiesen.
- einen ausgedehnten Kinderspielplatz für Kleinkinder.
- einen Robinson-Kinderspielplatz für Jugendliche.
- einen Sport- und Tennisplatz.
Das übrige Gelände soll als großer Park ausgestaltet werden eine Verbindung der erwähnten Grünflächen untereinander durch offene Vorgärten und Baumpflanzungen ist geplant. […]
Plan des Stadtgartenamts vom 15.11.1955: „Vorschlag zur Aufteilung des Pürkelguts in einen Ostpark“
Ostpark [sic!] – Erholungsfläche – Grünfläche
Liegewiese – Schwimm – Planschbecken
Stadion – Fussball – Handball – Leichtathletik
Tennis – Hokey – Rasenspiele
Kinderspielplatz – Jugendheim
Parkplatz
Bebauungsgelände
Quellen – Wassergraben – Weiher
Restaurant
S.48 im PDF: Tagesanzeiger vom 9.11.1954
„Entsteht am Pürkelgut bald ein neuer Erholungspark?“
[…] Für die Bürger im Norden, Süden und Osten der Stadt liegen die Dinge wesentlich ungünstiger. Wo ist zum Beispiel südlich der Eisenbahnlinie, also im Süden und Südosten der Stadt, den Karl-Freitag-Park in der Augsburger Straße ausgenommen, eine Grünanlage, in der man sich geruhsam zu erholen vermag? Die Stadt ist im letzten Jahrhundert gewaltig angewachsen, sie schob ihre Häuserzeilen immer weiter in das Vorgelände hinein. Es wurde dabei fast gar kein Bedacht darauf genommen, die neuen Wohnviertel mit den notwendigen öffentlichen Grünanlagen zu versehen. […] Der Bedeutsamste dürfte der sein, den gesamten Pürkelgut-Komplex, der sich im Besitze des fürstlichen Hauses befindet, zu erwerben und zu einem Erholungspark umzugestalten mit Ruhebänken, Kinderspielplätzen und evtl. sogar mit einem Schwimmbad, das für den dortigen Stadtteil dringend notwendig ist. Das Gelände hat eine Ausdehnung von etwa 40 Hektar und würde für das sehr dicht besiedelte Wohnviertel eine schöne Erholungsstätte abgeben.[…]
S.43 im PDF: Beschluss des Hauptausschusses vom 10. November 1954
Betreff: Grünflächenplanung im Südosten der Stadt (Kasernenviertel)
[…] 3.) Der Vorschlag der Stadtplanung auf Anlage eines großen Parkes um das Gut und Wasserschloss Pürklgut wird begutachtet. Die Liegenschaftsverwaltung wird beauftragt, sich gegebenenfalls in Vorverhandlungen einzuschalten, wenn die Möglichkeit auf Erwerb festgestellt werden kann. […]
S.37 im PDF: Mittelbayerische Zeitung März 1955:
[…] Zur Debatte stehen an sich zwei Projekte, und zwar das eine im genannten Kasernenhof [von der Tann – heutiger Ostpark] und zum anderen beim Pürkelgut. Letzteres wird allerdings aufgrund der augenblicklichen Besitzverhältnisse und der hohen Erschließungs- bzw. Anlagekosten noch eine Weile Zukunftsmusik bleiben müssen.[…]
S.62 im PDF: Protokoll / Dienstanweisung 15.9.55
[…] In der Hauptausschusssitzung vom 14.9.55 wurde durch Stadtrat Ludwig erneut beanstandet, dass immer noch kein geeignetes Gelände zur Anlage hinreichend großer und entsprechender Erholungs- und Grünanlagen im Osten der Stadt bereitgestellt worden sei. Der Hauptausschuss verlangte Berichterstattung in einer der nächsten Sitzungen über den Stand der Angelegenheit bzw. die dortigen Möglichkeiten. Ich bitte daher im Einvernehmen mit GA.69 umgehend zu prüfen, welche Gelände hierfür in Frage kommen können, um die Möglichkeiten, die vielleicht jetzt noch für die Erwerbung von geeigneten Grundstücken bestehen, nicht zu versäumen. In einer der nächsten Sitzungen soll dem Stadtrat darüber Bericht erstattet werden.[…]
S. 55 im PDF: 12.10.1955 Mittelbayerische Zeitung
„An den Plänen für Grünflächen im Stadtosten wird gearbeitet – Die schönste Erholungsstätte wäre nur am Pürklgut möglich / Man denkt an 25 Hektar“
[…] Es sind dabei mehrere Vorschläge von kleinen Spielplätzen und grünen Fleckchen, bis zu einem ganz großen Erholungspark am Pürklgut ausgearbeitet worden bzw. noch im Werden. Der Stadtart (sic) wird sich in einiger Zeit mit diesen Plänen befassen und die Richtung angeben, in der zunächst vorgegangen werden soll. Denn manche Angelegenheiten wie Grundstücksfragen, weitere Nutzung usw. konnten noch nicht restlos erfasst werden. Für die ferner Zukunft hofft das Stadtgartenamt darauf, die Pläne des Kulturdezernenten Dr. Boll verwirklichen zu können. Diese beziehen sich auf das Gebiet um das Pürklgut. Dabei denkt man an eine Erholungsstätte von etwa 25 Hektar Größe, die dann auch öffentliche Tennisplätze, aller Voraussicht nach eine Schwimmanlage mit großen Liegewiesen, mehrere Kinderspielplätze, sowie lang und gut gepflegte Spazierwege enthalten sollen. Das idyllische Schlösschen am Pürklgut könnte unter Umständen zu einem Café ausgebaut werden und unmittelbar in seiner Nachbarschaft die Schwimmanlage haben. Am Rande des „Volksparkes“ könnten vielleicht auch weitere Kleingärtner angesiedelt werden, um die Grünfläche so groß wie nur möglich zu halten. […]
S. 56 im PDF: 11.11.1955 Mittelbayerische Zeitung
[…] „Im Osten der Stadt entstehen im Frühjahr zwei Grünflächen“
Der Stadtosten wird im Frühjahr die Grünflächen erhalten, die sich die dortige Bevölkerung schon lange wünscht. Zwar bleibt es vorläufig bei der „kleinen Lösung“ – im Unterschied zum später geplanten großen Park am Pürklgut – aber der Anfang wird immerhin gemacht. […]
S.35f im PDF: Sitzungsprotokoll des Hauptausschusses vom 23.November 1955
(24.11.1955)
Bericht:
Verweis auf die Sitzung vom 14.09.1955: […] Ein Bericht über die im Osten der Stadt noch bestehenden Möglichkeiten zur Gewinnung von Erholungs- und Grünanlagen [sei] angefordert worden. Es wird insbesondere auf die vorsorgliche Einplanung eines späteren Parks beim Pürkelgut […] hingewiesen […].
Beschluss:
Da die Grünflächen in der Von der Tann Kaserne (heutiger Ostpark) nur den Charakter einer mittelgroßen Anlage tragen, der gesamte Osten aber keinerlei parkähnliches Erholungsgebiet besitzt, wird auf die Notwendigkeit einer vorsorglichen Einplanung des Geländes um das Pürkelgut hingewiesen. Das dortige Gelände ist wegen seiner Tieflage für eine Bebauung wenig geeignet und stellt die letzte Möglichkeit dar auch im Osten der Stadt einen Erholungspark zu schaffen. Dieser Park wird sowohl den Wohnvierteln beiderseits der Landshuterstraße sowie auch den wachsenden Wohngebieten im Raume südlich der äußeren Straubingerstraße zur Verfügung stehen.
Wenn auch derzeit eine Erwerbung des im fürstlichen Besitz befindlichen Geländes noch nicht möglich ist, soll doch das städtische Interesse für den erwähnten Raum rechtzeitig angemeldet werden.
Zeitungsbericht Tagesanzeiger 24.11.1955
„Grünanlagen für den Osten der Stadt sind gesichert“
rasche Umgestaltung des Hofs der Von der Tann-Kaserne (heutiger Ostpark)
[…] Nach dem Beschluss soll weiterhin die Liegenschaftsverwaltung Schritte zur Sicherung des Geländes um [das] Pürkelgut unternehmen, da hier zu einem späteren Zeitpunkt ein großer Park mit Restaurationsbetrieb und Schwimmbad errichtet werden soll. […]