Ein Projekt von Max Erl und Jakob Friedl.

Projektplanung 1: https://ribisl.org/wp-content/uploads/2023/01/221213_Projektplanung_Boll.pdf





Januar 2023 – Vorarbeiten im Museum:
Boll-Facing


































































Bollcam ins Museum:









Don Juan mit Softboll?










2013 Inspiration für eine zeitgemäße Überarbeitung der Blech-Replik aus dem Jahr 1978: https://www.regensburg-digital.de/don-juan-und-sein-turkenschadel/05022013/


Broken Boll _ annihilated sculpture







Bücherboll für “Täter, Helfer, Trittbrettfahrer ” Hrsg.: Wolfgang Proske (Hg.): NS-Belastete aus der Oberpfalz, Kugelbergverlag 2022. ISBN 978-3-945893-23-4. mit dem Aufsatz zu Walter Boll ” Die ganze Stadt ist wie ein Kind von mir” von Robert Werner

12_03_ Sockel für Bollscherben













Sockel:



15.03.2023: Stolper-Boll:











Kunst- und Gewerbeverein


Stadtbücherrei:

15.03.2023: Bücher Boll Preview im Kaufladen für Erwachsene
die Dienstleistungsskulptur Bücher-Boll kann gut in allen städtischen Stadtbüchereien und Wartebereichen, unter der Ahnengalerie und im Museum stehen! – Und in den Buchläden.




Kulturausschuss mit Berichterstattung zum internen Symposium und zum weiteren Vorgehen der Stadt Regensburg:
15.03.2023: Anschließend Boll-Bier-Probe bei Freibier CC
Es wird ein Helles.










19.03.2023: Entwurf; Boll stolpert aus dem Museum…

Fotos vom August 2022: Hat Walter Boll 1943 in einem Steinsarg in der Minoritenkirche einen Juden vor der Gestapo versteckt und damit gerettet?
Welcher Steinsarg? Welcher Jude? Wer hat sich das ausgedacht? Wer hat es weitererzählt? Wer weiß denn jetzt, ob’s stimmt?











::::::::::::Herzogssaal::::::::::::::::::::::
Bolliwood im Herzen der Regensburger Altstadt
Ein interessantes Artefakt: Die Replik des Dollinger-Teppichs von Prof. Dallinger; Herzogssaal Regensburg: Fotodruck auf Leinwand.
Inszenierung von Authentizität: 1938 kreative Denkmalpflege am Herzogshof- heute 2023 Eventisierung und historisierende Geschichtsverfälschung im Herzogssaal – Regensburgs schönstem Gemeinschaftsraum und “ältesten erhaltenen Repräsentationsraum Bayerns”.
Aufsatz von Peter Morsbach u.a. zum Thema kreative Denkmalpflege in Regensburg mit einem kleinen Abschnitt zum Herzogsaal mit Dallinger’s Dollingerteppich: http://europabrunnendeckel.de/download/Regensburg%20als%20Denkmal%20deutschen%20Geistes%20im%20Dritten%20Reich%20Morsb.pdf
1938 – 1940: Dollinger Teppich von Prof. Dallinger, der bereits die Weinstube des Hauses der Kunst in Blattgold ausgemalt hatte…

Das Original des Dollinger Kriegsteppichs (nennen wir ihn doch einfach “Göringteppich”) von Prof. Dallinger aus dem Jahr 1940 war auf jeden Fall noch bis in die 70’er im Herzogshof zu sehen. Wo ist der Original-Teppich jetzt? Da das Historische Museum aktuell inventarisiert und Artefakte für den Umzug ins neue Depot in Burgweinting verpackt, erscheint der Zeitpunkt günstig, um den Originalteppich wieder zu finden… um ihn anschließend in einem geeigneten Rahmen z.B. im historischen Museum neu zu präsentieren (auf jeden Fall mindestens mit Angabe der Jahreszahl!)
Bezüglich des Herzogssaals erscheint es lohnenswert zu erruieren: Wann wurde die Replik (Fotodruck auf Leinwand) angefertigt und aufgehängt und in wessen Besitz befindet sie sich? Wann wurde der Herzogssaal in den aktuellen Zustand versetzt? Der in städtischem Eigentum befindliche Herzogshof bedarf samt Inventar einer sachlichen Kennzeichnung und Einordnung für die Besucher*innen: Mindestens Jahreszahlen zu den Ein- und Umbauten, Entstehungsdatum und Geschichte des Teppichs.

Ein Fall für die Denkmalpflege: Verfälschende Inszenierung von Authentizität und repräsentative Eventisierung – Willkommen in Bolliwood!
Es sei daran errinnert, dass der Herzogssaal über Jahrzehnte hinweg gastronomisch genutzt wurde – in den 80’er Jahren z.B. von einem jugoslawischen Restaurant. Möglicherweise mit Dekorationselementen wie: Fischernetz, Muscheln, Weinkörbe, Bilder von der Adria, Eseln, Fischerbooten, Erntedankgaben, Blumenstrauß, griechischer Säulenstumpf etc. ( In diesem Zusammenhang sei die Lektüre von Thomas Bernhards Erzählung über das Inventar einer Weinstube “Butzelstubn” wärmstens empfohlen. Bernhard entschlüsselt und deutet über einem weiteren Viertel Wein das zusammengewürfelte Inventar einer Weinstube – sehr lesenswert.)
Sollte die Replik des Dollinger-Dallinger-Kriegsteppichs einmal in einem anderen Kontext gezeigt werden und als Deko-Element im Dollingersaal fehlen, so bietet es sich an die Leerstelle mit Artefakten aus der Migrationsgeschichte zu füllen. Der Herzogssaal könnte in alter Tradition (und auch in Anlehnung an Dallingers Weinstube im Haus der Kunst) mit mediteranen Wirtshauselementen geschmückt werden. Ganz im Sinne der erklärten Absichten zur Neukonzeption des Historischen Museums wäre es passend hier etwa Fotos und Super-8-Filme von jugoslawischen Feiern aus dem 80’ern zu zeigen.

Fantasievolle Inszenierung und Vermarktung ohne geschichtlich fundierte Hinweise im Web, auf der Speisekarte oder am städtischen Gebäude (und der Teppichreplik) selbst:

“[…] Herzlich Willkommen im Herzogssaal
Der im Kern aus dem frühen Mittelalter stammende historische Herzogssaal gilt als bedeutendster Profanbau in Regensburg. Älter als die Steinerne Brücke, und in seiner Tradition und Geschichte älter
als das Alte Rathaus, bietet sich der Herzogssaal hervorragend für Ihre Feier an. In seiner Funktion als Repräsentationssaal ist der Herzogssaal mit dem Reichssaal im alten Rathaus vergleichbar. Durch
seine stützenlose Bauweise eignet sich der Herzogssaal für Veranstaltungen jeglicher Art. […]”
Saalmiete bis 2 Uhr: 1200 €, hinzu kommen die Accessoires und der Service: ” […] Kerzenlicht
Silberfarbene Kerzenhalter 1-flammig mit einer crèmefarbenen Kerze (250 x Ø 22 mm) pro Stück 4,00 5-armige silberfarbene Kerzenleuchter mit 5 crèmefarbenen Leuchterkerzen (250 x Ø 22 mm) pro Leuchter 15,00 […]” http://www.progastrogmbh.com/download/Bankettmappe%202023%20-%20Ihr%20Event%20im%20Herzogssaal.pdf
„[…] DER HERZOGSSAAL
Damals & Heute
Im Herzen von Regensburg zwischen Domplatz und Kornmarkt gelegen, befindet sich der ehemalige Herzogshof in absolut exponierter Lage – in Mitten der historischen Altstadt am Dom.
Der im Kern aus dem Frühmittelalter stammende Herzogssaal wurde um 1220 von den Wittelsbachern neu gestaltet und bis heute erhalten. Er verfügt mit einem Grundriss von 10 x 20 Metern, seiner stützenlosen Bauweise und einer Deckenhöhe von fast 5 Metern über monumentale Ausmaße. Seit dem Jahre 976 diente der Herzogssaal den bayerischen Herzögen als Versammlungsstätte und ist nachweislich der älteste erhaltene Repräsentationsbau des bayerischen Staates.
Der einmalige Herzogssaal ist mit seinem erhaltenen historischen Ambiente die perfekte Location für Veranstaltungen und Events jeglicher Art – egal ob eine schicke Hochzeit, ein bayerischer Traditionsabend oder geschäftliche Banketts, Meetings und Firmenfeiern.
Das direkt angeschlossene Hotel ACHAT Plaza Herzog am Dom Regensburg macht den Herzogssaal zudem zu einer einzigartigen Tagungs- und Konferenzlocation für regionale, überregionale und internationale Unternehmen. […]“
Showroom Neuer Kunstverein 25.05. – 11.06.23: https://ribisl.org/wp-content/uploads/2023/01/230108_Bewerbung_NKV.pdf

Boll in der Stadt: Niemand wurde im vergangenen Jahrhundert in Regensburg so umfassend dekoriert wie Dr. Walter Boll. Und niemand konnte so lange in leitenden Positionen in der Regensburger Stadtverwaltung wirken – zwischen 1933 bis 1945 u.a. auch als SA Mann, Obmann der Nazi-Kulturgemeinde, als Führer im gleichgeschalteten und arisierten Historischen Verein und zweiter Vorstand des Kunst und Gewerbevereins. (https://www.regensburg-digital.de/wie-sich-zwei-honorige-regensburger-vereine-den-nazis-anschlossen/17112022/)
Infos unter: https://www.regensburg-digital.de/?s=boll