Zäune um die Kasernen entfernen!
Prinz-Leopold-Kasernen-Böller – ISEK Beteiligungsfolklore für vorgeblich ökologischen Totalabriss und soziale Stadtteilkultur von oben…. Ein Leuchtturmprojekt als Blendwerk. Der Planungswettbewerb läuft. Die Regensburger haben immer noch keinen Zugang zum Gelände.
Die u.a. im Rahmen des vom Bund geförderten Programms Soziale Stadt z.B. vom Bürgerverein Süd Ost eingebrachten Ideen bleiben wieder einmal unberücksichtigt. ( vgl. Boschmarkt) Die städtische Bürgerbeiteiligung zum ISEK (integriertes soziales Entwicklungskonzept) bleibt so Blendwerk und zivilgesellschaftlich getragene Stadtteilkultur auf der Strecke. Soziales und ökologisches Bürgerengagement finden keinen Raum.
Wettbewerbsausschreibung: Ein Zitat aus dem Auslobungs-Entwurf des Städtebaulichen und landschaftsplanerischen Planungswettbewerbs „Nachfolgenutzung Prinz-Leopold-/Pionier-Kaserne und angrenzende Areale“ in Regensburg zur Entwicklung der Prinz-Leopold-Kaserne, dem der Planungsausschuss am Dienstag den 17.12.19 zugestimmt hat:
„Entlang der Zeißstraße sind bestehende Mannschaftsunterkünfte aus den dreißiger Jahren vorhanden. Diese sowie alle Wirtschaftsgebäude aus der militärischen Nutzung werden im Rahmen der Baufeldfreimachung abgebrochen und stehen für eine weitere Nutzung nicht zur Verfügung.“ (S. 15)
Das Areal der Prinz-Leopold-Kaserne befindet sich inzwischen teilweise in städtischem Besitz, ist aber der Bevölkerung leider immer noch verschlossen.
Im Sinne einer identitätsstiftenden und qualitätvollen Stadtentwicklung wäre es zielführend, das Gelände und die Gebäude zu öffnen, das Interesse in der Stadtgesellschaft an der Diskussion über gelungene Quartiersplanung zu wecken und Zwischennutzungen zu etablieren, die von den schrittweisen Bautätigkeiten nicht gänzlich verdrängt werden. Am Ende eines solchermaßen konzipierten Projektes steht ein lebendiges Stadtquartier, in dem es z.B. eine Gastronomie oder eine Bühne und Platz für Vereine gibt, bevor dort auch Leute wohnen. Bisher ist die städtische Vorgehensweise im Hinblick auf Kulturentwicklung völlig unklar: Auf die hinterste Halle im Südwest-Eck schreibt man eben mal Kreativwirtschaft. Gerade hier könnte man Durchbrüche durch das vorhandene Gebäude, also Zugänge schaffen und schon jetzt die bestehende Nachbarschaft miteinbeziehen:
Hier ein passendes Best Practice Beispiel, das darin besteht, den Planungsprozess bei gleichzeitiger Nutzung in die Länge zu ziehen, um allen Anforderungen bestmöglich gerecht zu werden:
http://www.kreativquartier-muenchen.de/
Die Stadt hat das Areal mit der Auflage vom Bund, dort innerhalb von 5 Jahren fast 400 Wohnungen zu realisieren, um 6 Millionen € vergünstigt gekauft.
Die Auflagen vom Bund sind jedoch für eine boomende Stadt wie Regensburg unsinnig, denn auf dem Areal werden sowieso Wohnungen entstehen. Im Sinne einer qualitativen Stadtentwicklung, an der sich viele Akteure beteiligen, sollte die Stadt mit dem Bund über einen sinnvolleren Zeitrahmen verhandeln. Auch die Rahmenbedingungen für die Entwicklung der angrenzenden Flächen, die leider meist dem Immobilienzentrum gehören, werden durch die Art und Weise beeinflusst, wie Stadtbau und Genossenschaften auf dem Nibelungenareal bauen werden.
Derzeit ist die Kaserne von der Stadt an die Autopfandleihe vermietet.
Sobald die Autos wegkommen, wird sofort und übergangslos alles abgerissen – so plant es die Stadtverwaltung.
Plakate in Planung… Skript für Redebeitrag bei der OB Kandidatenrunde 09.11.2019