Fragen für die Klimaresilienzmanagerin

Fragen für ein gemeinsames Treffen mit der Klimaresilienzmanagern im September 2022:

Sehr geehrte Frau Schätz,

hier nun auch meine Fragen zum Thema Umgang mit Niederschlagswasser, die wir bei unserem Treffen besprechen können. Regensburg will Schwammstadt werden, bitte zeichnen Sie uns im Gespräch aus Ihrer Sicht den konsequenten Weg dahin vor.

Starkregenmanagement und Hitzemanagement sind zwei der drei Säulen der Regensburger Klimaresilienzstrategie zur Abmilderung von Extremereignissen. Hier fehlt mir jedoch eine integrierte Strategie zur Verbesserung des Stadtklimas in der Breite und eine Strategie für einen sinnvollen Umgang mit Niederschlagswasser, sowie zur Nutzung von Grauwasser. Wird die Klimaresilienzstrategie im Sinne des Themas Schwammstadt um die Themen Niederschlags- und Grauwassernutzung ergänzt?

Entsiegelung und gezielte Versickerung von Wasser sind Grundvoraussetzungen für mehr kühlendes Grün und Lebensqualität in der Stadt.Wird es entsprechende Leitfäden für die städtischen Planer, die Bauherren, Hauseigentümer und die Zivilgesellschaft geben? Wo finden sich in Regensburg entsprechende Modellprojekte? Wie könnten diese besser bekannt gemacht werden?

Um entsprechendes freiwilliges Handeln zu begünstigen bedarf es positiver Beispiele für unterschiedlichste Akteure und entsprechende Anreize. Gibt es Bestrebungen sich mit Handreichungen zu einem sinnvolleren Umgang mit Regenwasser jeweils adressatenorientiert an Eigentümer von größeren Mietshäusern und auch an die Mieter*innen zu wenden um so die Chancen zu erhöhen die Stadt im Bestand verändern zu können? Schließlich macht der vermietete Gebäudebestand den Großteil unserer Stadt aus.

Bereitet die Verwaltung entsprechende Förderkulissen u.a. für wassersensibles Bauen und die Umrüstung zur Regenwasserversickerung und Grauwassernutzung im Bestand vor? (z.B.„Regensburg klimaresilient“)

In der Broschüre zum Starkregenmanagement sind Empfehlungen zur Pufferung, Speicherung und Ableitung an Eigenheimbesitzer adressiert, die ein neues Haus bauen. Bekommen alle Bauherren hierzu Informationen von der Stadt Regensburg oder eine entsprechende Beratung angeboten?

Gibt es städtebauliche Förder- oder Sanierungsprogramme für einen Stadtumbau hin zu mehr Klimaresilienz bzw. wie lässt sich diese in städtebaulichen Förderkulissen, z.B. Sanierungsgebieten unterbringen?

Wäre es Ihres Erachtens nach eine Überlegung wert die Versickerung von Regenwasser in das Regenburger Baulandmodell zu implementieren?

Eine Möglichkeit Regenwasserversickerung im Bestand durchzusetzen wäre es neue Bebauungspläne über bestehende Stadtgebiete zu legen, so dass bei Umbauten die Niederschlagswasserversickerung berücksichtigt werden muss. Wie schätzen Sie dieses Instrument ein?

Auch bei neuen B-Plänen und Bauvorhaben ist Versickerung oft nicht als Ziel mitgedacht, vgl. z.B. Tech-Campus. Hier gäbe es trotz schwieriger Bodenverhältnisse wohl doch noch mehr Möglichkeiten der Rückhaltung und zumindest teilweisen Versickerung. Wo und wie müssten entsprechende Anforderungen im Zusammenspiel der Ämter für ein zielführendes Verwaltungshandeln transparent und nachprüfbar verankert werden?

Eine weitere wohl noch rechtssicherere Möglichkeit wäre es die Entwässerungssatzung für das gesamte Stadtgebiet zu überarbeiten. Sehen Sie hier Handlungsbedarf?

Ich freue mich auf unser erstes Gespräch.

Mit freundlichen Grüßen

Jakob Friedl
Stadtrat für die Ribisl-Partie e.V.